Unser Traum: ein Tierschutz-Hof für Straßenhunde in Timisoara/Rumänien
Animal Hope & Libertys Schutzhof gibt von Hundefängern, Kälte, Krankheit oder Hunger bedrohten rumänischen Straßenhunden ein Zuhause.
Tierschutz-Rumänien und Hilfe vor Ort ist unser wichtigstes Ziel: Auf unserem Schutzhof leben die Tiere in relativ großer Freiheit in Rudeln und nicht im Zwinger. Für etwa 160 Hunde kann er ein Zuhause bieten; für manche nur übergangsweise, bis sie eine Familie finden, für viele kranke und alte Tiere wird es das einzige Zuhause bleiben, das sie kennenlernen.
Sie sollen es so gut wie möglich haben. Wir haben noch vieles vor: So soll noch mehr Grundstück eingezäunt, einige Zimmer ausgebaut und ein Quarantäne-Bereich geschaffen werden. Dies können wir nur mit der Hilfe der großen AHL-Familie, also mit unseren Aktiven, den Vereinsmitgliedern, den Unterstützern und den freiwilligen Helfern schaffen.
Die Geschichte: Der Brand in den Fields
Lange bevor die Hunde auf den Schutzhof umzogen, waren sie auf einem abgelegenen Gelände untergebracht, den Fields. Diese lagen in der Nähe eines Friedhofs neben den Bahngleisen. Dort hatte ihnen unsere rumänische Tierschutzfreundin Liliana ein notdürftiges Quartier hergerichtet.
Das Gelände war eingezäunt und ein alter Mann, der in einem Wohnwagen lebte, überwachte die Tiere nachts. Es kam häufig vor, dass Tiere vor dem Gelände ausgesetzt oder vergiftet wurden oder dass jemand mutwillig den Zaun zerstörte, so dass die Hunde ständig in Gefahr waren.
Auch der kalte Winter war hart – ganz besonders für die Welpen. Eines Tages setzte ein Unbekannter die Hundehütten in Brand und die Tiere verloren selbst dieses armselige Zuhause. Zwei Hunde starben im Feuer. Schnell mussten wir die Tiere anderweitig unterbringen, was sehr schwierig war. Die wenigsten Rumänen nehmen einen Hund, geschweige denn aus dem Tierschutz, auf. Die Lage war verzweifelt.
Der Schutzhof im April 2014
Durch Zufall erfuhren wir von einem Anwesen in Giarmata, einem Vorort Timisoaras. Die Besitzerin war gestorben und die Kinder wollten den Kuhstall mit Gelände verkaufen. Nach einigen Verhandlungen waren sie bereit, uns den Hof zu überlassen. Wir vereinbarten Ratenzahlungen und konnten die Tiere sofort unterbringen. Ganz schnell wurden Zäune gezogen, der Stall gereinigt und das notwendige Installationen veranlasst, der Müll entsorgt. Der Innenhof, in dem vorher Hühner untergebracht waren, musste desinfiziert und mit kleinen Steinen aufgefüllt werden, damit die Hunde auch bei starkem Regen einen trockenen Untergrund hatten.
Erste Planungen für den Umbau
Bei der Planung war uns wichtig, dass die Tiere nicht in engen Zwingern, sondern in Rudeln und relativer Freiheit leben sollten. Einige Trennungen wurden eingeplant, um eventuellen Beissereien und Streitereien vorzubeugen. In die Boxen des ehemaligen Kuhstalls brachen wir Türöffnungen zum Innenhof heraus, so dass die Tiere je nach Lust und Laune aus- und eingehen können. Das Zimmer im kleinen Anbau wurde renoviert, damit eine Nachtwache dort schlafen konnte, und die Elektrik wurde wegen der Brandgefahr komplett neu gelegt. Wir reinigten den Gemeinschaftsbrunnen vor dem Hof, um eine Versorgung mit gutem Trinkwasser zu gewährleisten.
Es ist nicht einfach, die Arbeiten von Deutschland aus zu koordinieren und oft schwierig, den rumänischen Arbeitern zu erklären, wie eine Arbeit unserer Meinung nach durchgeführt werden soll. Wir zahlten viel Lehrgeld, bis wir vertrauenswürdige Menschen gefunden hatten. Unser Ziel ist, dass alle 2 Monate jemand vom Team nach Timisoara fliegt, um Hand mit anzulegen und zu unterstützen.
Ein Jahr später: März 2015
Stück für Stück ging es mit dem Projekt weiter: Wir hatten ein ein Zuhause für unsere Tiere auf dem Hof geschaffen!
Die Elektrik war fertig, genauso wie das Schweinehaus. Nun sammelten wir Spenden, um ein Quarantänehäuschen in Angriff zu nehmen. Dieses war uns ganz besonders wichtig, weil immer wieder kranke Notfälle aufgenommen werden, die nicht mit den anderen Tieren in Berührung kommen dürfen.
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen herzlichst bedanken, die mit ihren Spenden und Arbeitseinsätzen dies alles überhaupt erst möglich gemacht haben.
Der Schutzhof 2016
Der weitere Ausbau geht voran, leider langsamer, als wir es uns wünschen.
Das Quarantänehaus konnte leider bisher nicht gebaut werden, da es an finanziellen Mitteln fehlt. Immer neue Notfälle zwingen uns, die geplanten Projekte zu verschieben. Es gab in diesem Jahr eine wahre Welpenflut und es musste Platz für Neuankömmlinge geschaffen werden. Als derzeitige Quarantäne-Unterkunft diente ein ehemaliges Welpenhaus, das die erforderliche Distanz zu den anderen Tieren hat.
Immer wieder sammelten wir Geld: Ein Sponsor spendete uns ein großes, neues Hoftor, andere Sponsoren neue Türen für sechs sehr grosse Gehege, die mehr Lebensqualität für die Tiere schaffen sollten.
Im Juni wurden von extra angereisten freiwilligen Helfern ein Großteil des Grundstücks komplett eingezäunt, ein Sichtschutz nach außen angebracht sowie ein großer Auslauf zum Spielen und Toben eingerichtet. In den nächsten Wochen sollen neue große isolierte Hundehütten gebaut und Schattenplätze eingerichtet werden.
Vor dem Winter muss noch der Innenraum des Hundebereichs im Stall isoliert werden. Liebe Tierschützer organisierten Fenster für uns, die auch noch eingepasst werden mussten.
Wir danken allen Helfern und allen lieben Spendern, die ein Herz für unsere rumänischen Fellnasen haben!!!