Darina ein rumänischer Hund auf Pflegestelle
Jutta Ernstberger
Autorin, Pflegestelle und Vermittlerin für Animal Hope & Liberty e.V.
Meine aktuellen Pflegestellen-Hunde!
Zurzeit ist mein morgendlicher Weckruf DARINA. Ein ca. 5 Monate altes Welpchen, das ich mir vor ca. 2 Wochen von unserem Tierschutz-Hof in Rumänien habe bringen lassen.
DARINA ist die Liebenswürdigkeit in Person und gleichzeitig ein kleiner Teufel. Sie liebt meinen Miko mit seinem langen Fell und kaut und zupft überall an ihm herum. Er brummt dann nur, steht gemächlich auf und trollt sich. Er ist schon 7 Jahre alt, und so ein junges Gemüse, das soll sich doch mal mit was anderem beschäftigen.
Woher kam Darina?
DARINA haben wir im Oktober in einer Rettungsaktion mit über 20 weiteren Hunden von diesem Kampfhundezüchter gerettet. Wir berichteten auf unserer Facebookseite. Mehr als 50 Welpen, kleine und alte Hunde hatte er wie Futter vorrätig, um sie als Trainingsobjekte seinen Kampfhunden vorzuwerfen. So hat er sie für Hundekämpfe scharf gemacht. Der Anblick, den sich unserer Tierheimleiterin Nico dort bot, als sie von der Tierschutzpolizei um Hilfe gebeten wurde, kann sich niemand vorstellen. Die kleine Darina ist zum Glück noch gerade rechtzeitig ihrem Schicksal entkommen.
Endlich angekommen in Deutschland!
Kaum war DARINA bei mir zu Hause angekommen, hat sie erst mal den Garten gecheckt, dann das Haus und dann meinen MIKO. Was kann man mit dem alles machen? An ihm rumzukauen ist schon mal ganz gut. Aha, aber man kann was lernen vom großen Pflegebruder. Sehr schnell war DARINA stubenrein. Sie machte es MIKO einfach nach, in den Garten zu gehen und den Rasen zu düngen. Erst gelang es ihr nur sporadisch und nach 3 Tagen war sie schon stubenrein
Aber hier will DARINA Euch erst mal von ihrem ersten Gassigeher berichten. Der ist immer etwas ganz besonderes für einen neu angekommenen Pflegehund.
Geschirr anlegen ist ja so lustig. Frauchen will, dass ich da meinen Kopf durchstecke, na gut. Sehr schön!. Liebevolle Hände, zeigen mir, was ich machen soll. Aber ein bisschen zappeln kann man ja trotzdem. So zeige ich ihr, dass ich mich freue, über so viel Zuwendung. Und was soll die lange Schnur, die sie jetzt an meinem Geschirr befestigt….na klar, die ist zum Spielen. Da kann man dran ziehen und zerren. Merkwürdigerweise kommt das jedoch nicht ganz so gut an. Und dann geht plötzlich die Tür auf und draußen ist eine neue Welt. Sowas hab ich ja noch nie gesehen. Was sind das eigentlich für Dinger, die da auf der Straße rumfahren? Sie sind groß und brummen. Erst mal hinter MIKO in Deckung gehen. Mein großer Pflegebruder MIKO ist von all dem völlig unbeeindruckt. Na gut, wenn da weiter nichts passiert, als dass sie vorbei fahren, dann ist es auch gut. Sie riechen nicht mal gut und spielen kann man auch nicht mit ihnen.
Da gibt es Interessanteres. Hier waren andere Hunde, das rieche ich genau. Und da sitzt so ein komisches Pelzknäuel, was soll das denn sein? Ein Hund ist es nicht – mal schnell hinrennen, um es zu begrüßen. Schade, dass diese Schnur mich zurückhält. Aber egal, dieses Etwas wird plötzlich groß und rennt weg. Komisches Ding. Nächstes Mal krieg ich Dich aber…garantiert, und dann beschnuppern wir uns ausgiebig.
Vor lauter Aufregung bin ich ganz zappelig. MIKO ist auch dabei und geht ganz gelassen an seiner Schur neben Frauchen her. Aber das kann ich einfach nicht. Überall diese fremden Gerüche. Da kann ich nicht schnell dran vorbeigehen. Für Pippi hab ich auch erst mal keine Zeit. Hab ich ja auch heute Morgen schon im Wohnzimmer erledigt. Da hab ich mich am sichersten gefühlt. MIKO muss hier an jeder Ecke Pippi. Mach ich aber nicht, keine Zeit. Das kleine Waldstück, durch das wir gehen, riecht besonders interessant. Hier gibts noch mehr Gerüche von noch mehr Tieren.
Und dann stehen wir schon wieder vor der Türe, deren Geruch ich kenne. Die Tür geht auf und drinnen erwartet mich schon mein neues Zuhause. Alles riecht genauso wie gestern, Das ist sehr beruhigend.
Frauchen macht sich in einem anderen Raum zu schaffen. MIKO und HAZEL, die zusammen mit mir hier angekommen ist, schauen gebannt zu, was Frauchen da macht. Ich natürlich auch. Es riecht schon mal ganz gut. Hmmm, es gibt was zu futtern.
Dann stellt sie eine Schüssel auf den Boden. Gerade, als ich mich darauf stürzen will, sagt sie „MIKO“. „Das ist MIOKOs Futter“. Sie hält mich am Halsband zurück. Hej, was soll das? Ich habe Hunger!!! Aber dann sagt sie „DARINA“ und ich bekomme meine eigene Schüssel. Ganz allein für mich. Das ist auch neu. Trotzdem fresse ich hektisch alles auf. Wer weiß, ob nicht doch noch einer kommt, der etwas von meinem Futter mithaben will. Sicher ist sicher!
Danach bin ich erstmal platt. Der Bauch ist voll. Das bequeme Körbchen von heute Nacht lockt. Das ist hier auch alles viel einfacher als auf der Farm. Ich habe hier mein eigenes Körbchen, kann aber trotzdem mal durchwechseln. Hier stehen vier Körbchen rum. Und vor allem ist es hier wärmer und nicht so laut. Eigentlich will ich ein bisschen beobachten, was die anderen so machen. Man muss ja wissen, wie das hier alles so läuft. Doch dann fallen mir die Augen zu und ich schlafe tief und fest ein…am hellichten Tag.